Projekte aus dem Landesverband
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Kriegsgräberstätte im Westfriedhof in Augsburg

(Bild: G. Krause)

Der Westfriedhof

Allgemeine Informationen

Der parkähnlich gestaltete Friedhof wurde 1874 angelegt und liegt seit 1911 auf Augsburger Stadtgebiet. Von 1913 bis 1915 erfolgten umfangreiche  Neubaumaßnahmen. Im Laufe der Jahre wurde derWestfriedhof immer wieder erweitert.

Kriegsgeschehen in Augsburg

Augsburg erlitt im Zweiten Weltkrieg durch Luftangriffe schwere Schäden, vor allem weil die Stadt Sitz wichtiger Rüstungsunternehmen (unter anderem Messerschmitt AG und MAN) war. Augsburg wurde mehr als zehnmal bombardiert und war zwei Großangriffen ausgesetzt. Bei der ersten Bombardierung am 17. April 1942 wurden nur wenige Maschinen in der Produktion tatsächlich zerstört. Auch die Papierfabrik Haindl und die mechanische Baumwollspinnerei undWeberei wurden unbeabsichtigt leicht getroffen. Zwölf Augsburger starben bei demAngriff, über 20 Personen wurden verletzt. Beim größten, verheerenden Bombenangriff in der Nacht vom 25. auf den 26. Februar 1944 wurden große Teile der Augsburger Innenstadt zerstört. Der Angriff galt denMesserschmitt-Werken und dem Hauptbahnhof als süddeutschem Eisenbahnknotenpunkt. Nach dem Angriff von 1944 verließ fast die Hälfte der Bevölkerung die Stadt.
Erst nach dem Angriff wurde ein Luftschutzstollen für 1200 Menschen unter demWittelsbacher Park angelegt. Am 22. und 23. Februar 1944 wurde das Bahngelände angegriffen und schwer beschädigt; am 27. Februar traf ein Bombardement das Bahnbetriebswerk. Der Hauptangriff auf Augsburg erfolgte in zwei Wellen:

Am 25. Februar 1944 um 14 Uhr (dadurch starben 130 Augsburger und 250 KZ-Häftlinge) und in der so genannten „Bombennacht“ (25./26. Februar 1944) gegen 22 Uhr. Dabei starben 730 Menschen und 1335 wurden verletzt. 

85 000 Augsburger wurden obdachlos, fast ein Viertel aller Wohnungen war zerstört. Weitere Angriffe erfolgten am 16.März 1944, sowie 1945 im Januar, Februar und März. Am 28. April 1945 wurde Augsburg nahezu kampflos übergeben.

Die Kriegsgräberstätte

Lage und Zufahrt

Die Kriegsgräberstätte des Zweiten Weltkrieges liegt im Westfriedhof in der Stadtberger Straße 80a.

Wissenswertes

Auf dem Westfriedhof wurde bereits während des Zweiten Weltkrieges ein Gräberfeld für etwa 400 Soldaten und eine große Anzahl von Bombenopfern angelegt. Nach dem Krieg wurden weitere 500 Opfer aus Behelfsgräbern zugebettet. Zurzeit ruhen hier 2028 Tote des Ersten und Zweiten Weltkrieges, davon 453 Ausländer und 235 KZ-Opfer. Weitere Kriegstote liegen auch auf dem Evangelischen Friedhof in der Haunstetter Straße, auf den Friedhöfen Göggingen und Haunstetten sowie auf den israelitischen Friedhöfen Haunstetter Straße und Hummelstraße.

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