Meldungen aus dem Landesverband Bayern
Meldungen aus dem Landesverband Bayern

30. April - 80 Jahre Kriegsende in München

Eindrucksvolle Gedenkveranstaltung mit starkem Signal für Erinnerung und Verantwortung

Blick auf eine schwarz-weiße Leinwand, auf die Bilder einer kriegszerstörten Stadt zu sehen sind

Bilder aus dem zerstörten München: Michael von Ferraris Film verband historische Schauplätze in München mit biografischen Schlaglichtern von Zeitzeugen und Kriegsopfern. Volksbund / Scheller


Am 30. April 2025 fand in München eine ebenso würdige wie bewegende Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs statt. Im vollbesetzten Audimax der Sanitätsakademie der Bundeswehr kamen Gäste aus Bundeswehr, Politik, Gesellschaft, Schule und Jugend zusammen, um gemeinsam innezuhalten, zu erinnern – und nach vorn zu blicken.

Initiator der Veranstaltung war die Gemeinschaft Katholischer Soldaten (GKS) München – inhaltlich unterstützt vom Bezirksverband München des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., der sich seit vielen Jahrzehnten mit Bildungs- und Erinnerungsarbeit insbesondere an junge Menschen wendet. Entsprechend erfreulich war das rege Interesse von jungen Menschen: Mehrere Schulen aus München nahmen teil und setzten mit ihrer Präsenz ein starkes Zeichen dafür, dass Erinnerung nicht nur Sache der Älteren ist – sondern ein Thema der Gegenwart und Zukunft.

Die Veranstaltung gliederte sich in verschiedene, bewusst konzipierte Elemente: Ein eindrucksvoller Film des Filmemachers Michael von Ferrari zeigte historische Schauplätze in München und verband diese mit biografischen Schlaglichtern von Kriegsopfern und Zeitzeuginnen. Besonders berührend waren die Berichte und Aussagen von Menschen, die das Ende des Krieges als Kinder oder Jugendliche erlebt hatten – ihre Stimmen verliehen der Vergangenheit ein Gesicht, ihre Worte trafen ins Herz.

Im Zentrum standen aber auch politische Reflexion und klare Worte des Gedenkens und Mahnens: Staatsminister Dr. Florian Herrmann sowie der Fünfte Vizepräsident des Bayerischen Landtags, Markus Rinderspacher, der die Bayerische Landtagspräsidentin vertrat, erinnerten eindringlich an die Verantwortung der heutigen Generationen, die Lehren aus der Geschichte nicht zu vergessen. Sie warben für eine Kultur der Menschlichkeit, des Dialogs und der Wachsamkeit gegenüber den Feinden der Demokratie – damals wie heute.

Ein besonderer Akzent der Veranstaltung war der lokale Bezug: Die Stadt München war im Zweiten Weltkrieg nicht nur von massiver Zerstörung betroffen, sondern gilt auch als „Stadt der Bewegung“, als früher Ausgangspunkt der nationalsozialistischen Machtübernahme. Umso wichtiger war es, diese Geschichte nicht abstrakt, sondern konkret zu thematisieren – was durch Ausstellungselemente und den direkten Bezug zu regionalen Orten der Erinnerung eindrucksvoll gelang.

Die Veranstaltung endete mit einem musikalisch begleiteten Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft – ein Moment der Stille, der Sammlung und der Erneuerung des Versprechens: Nie wieder.

Der Volksbund München bedankt sich bei allen Partnern, Mitwirkenden und Teilnehmenden – insbesondere bei Hauptmann Nüßle als Initiator und Veranstalter, bei der Sanitätsakademie der Bundeswehr für die Gastfreundschaft und den würdigen Rahmen. Die große Resonanz zeigt: Erinnerung lebt – wenn wir sie gemeinsam gestalten. Und: Frieden beginnt mit dem Erinnern.
 

Bildergalerie