Meldungen aus dem Landesverband Bayern
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Bis ins hohe Alter für den Volksbund aktiv

Der Volksbund nimmt Abschied von Nikolaus "Niko" Ostermeier

Am 28. Juni 2020 ist Nikolaus „Niko“ Ostermeier im Alter von 92 Jahren verstorben. Bis zuletzt war er in Oberbayern der eifrigste Mitarbeiter und Mahner für die Arbeit des Volksbundes. Nikolaus Ostermeier hat seit Oktober 1944 den Krieg persönlich durchmachen müssen, er war zur Verteidigung des Donauabschnittes im Raum Ingolstadt eingesetzt. Nach Verwundung und Gefangenenahme kehrte er im Juni 1945 nach Hause zurück. Sein Bruder Johann ist bereits 1942 im Alter von nur 23 Jahren bei Leningrad gefallen. Sein Name ist im Gedenkbuch der Kriegsgräberstätte Sologubuwka verzeichnet. Diese Erfahrungen haben Nikolaus Ostermeier tief geprägt und er hat es zeitlebens nie vergessen, dass ein Drittel der jungen Männer der Jahrgänge 1921 bis 1926 gefallen sind oder bis heute als vermisst gelten und die Heimat nicht wiedergesehen haben. Als Konrad Adenauer die letzten Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion heimholte, ist er am 5. August 1955 Mitglied des Volksbundes geworden.
Doch war er mehr als nur eines der langjährigsten Mitglied des Volksbundes: Er war ein engagierter Mitarbeiter und Zeitzeuge im Ehrenamt im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm. NIkolaus Ostermeier leitete die Sammlung und sammelte auch selber, er war ein großzügiger Spender und führte noch im hohen Alter die Schuljugend an die Kriegsgräberstätte Pfaffenhofen im Rahmen der Aktion „Blumen gegen das Vergessen“. Er vermittelte seine Lebenserfahrung an die jungen Menschen und mahnte so für Frieden und Gemeinsinn. Er beeindruckte Generationen von Schülerinnen und Schülern und leistete so Friedensarbeit für unsere Zukunft.

Er mahnte die Menschen in seinem Umfeld es ihm gleichzutun, so sagte er 2018: „Über 60 Jahre gehe ich schon auf die Straße zum Sammeln für unsere gefallenen, vermissten und unbekannten Soldaten, damit sie nicht vergessen werden. Das ist mein Lebenswerk. Bei mir heißt es nicht: ich habe keine Zeit, ich stehe in Arbeit. Glaubt ja nicht, dass ich 60 Jahre zum Fenster hinausschaute. Ich habe Tag und Nacht auch für meine Familie gesorgt, auch am Arbeitsplatz.“

Der Tod von Nikolaus Ostermeier ist auch für uns ein großer Verlust, zugleich aber auch Verpflichtung, in seinem Sinne weiterzuarbeiten. Wir blicken auf die Spuren, die sein langes, arbeitsreiches und erfülltes Leben hinterlässt!

Niko Ostermeier schloss seine letzte Rede letztes Jahr mit den Worten:

„Richten wir uns nach dem Motto des Volksbundes:
Arbeit für den Frieden
Blumen gegen das Vergessen
Versöhnung über den Gräbern
Tot ist nur, wer vergessen ist
Den Gefallenen und Vermissten zur Ehre
Den Lebenden zur Mahnung.
Neigen wir unser Haupt vor Ihnen in Ehrfurcht und Dankbarkeit“

Lieber Niko – heute neigen wir unser Haupt vor dir in Ehrfurcht und Dankbarkeit – Wir werden dir ein ehrendes Andenken bewahren: Ruhe in Frieden!