„Dunkel wölbt sich der Hügel über dem Grab der Soldaten
Dunkel steht Gottes Gebot über den Toten des Krieges
Hell aber leuchtet der Himmel über den ragenden Kreuzen
Heller noch leuchtet ihr Trost
Gott hat das letzte Wort“
(Gedenkinschrift am Tumulus in La Cambe)
München, im Dezember 2024
Liebe Ehrenamtliche, Mitglieder und Förderer des Volksbundes in Bayern,
wir erleben Veränderungen historischen Ausmaßes - geopolitisch, ökologisch, digital und im Innern unserer Gesellschaft. Es sind auch die Herausforderungen der Migration und das Erstarken extremistischer Kräfte jeglicher Motivlage. Der Frieden ist seit 2022 noch ein Stück weiter von uns weggerückt. Angesichts der schockierenden Bilder von zwei der weltweit zahlreichen Kriegsschauplätze müssen wir uns fragen: Hat man denn nicht aus der Vergangenheit gelernt?
Der Volksbund setzt sich an den Gräbern, über Grenzen und Generationen hinweg dafür ein die Erinnerung wachzuhalten, Verständigung und Frieden zu fördern und für Freiheit und Demokratie einzutreten. Im August wurde in Kaunas in Litauen der einmillionste Kriegstote seit Fall des Eisernen Vorhanges würdig bestattet. Unsere Aufgabe ist aber noch lange nicht erfüllt.
Die Mahnung zum Frieden manifestiert sich in den Kriegsgräberstätten und in dem Bildungsauftrag, der sich aus dem Kriegsgrab unmittelbar ableitet und den der Volksbund bereits seit 1953 erfolgreich wahrnimmt.
In Wort in eigener Sache: Kriegsgräberfürsorge ist per se eine staatliche Aufgabe (Art. 74 Abs. 1 Nr. 10 GG). 1954 beauftragte die Bundesregierung in Abweichung von internationalen Gepflogenheiten, unter Verzicht auf einen amtlichen Gräberdienst, die privatrechtliche Vereinigung des Volksbundes als alleinigen Träger mit der Aufgabe der Kriegsgräberfürsorge im Ausland gemäß den nationalen und internationalen gesetzlichen bzw. vertraglichen Regelungen.
Angesichts eines im Zuge der sozio-demographischen Entwicklung schwindenden Spendenaufkommens und allgemeiner Kostensteigerungen braucht der Volksbund für eine angemessene Betreuung der Gräber von 2,8 Millionen Toten auf 836 Kriegsgräberstätten in 46 Ländern größere staatliche finanzielle Unterstützung – deutlich mehr als die Bundesregierung, vertreten durch das Auswärtige Amt, zu leisten bereit ist. Seit 2020 erfolgte keine Erhöhung dessen jährlichen, zweckgebundenen Zuwendungen.
Umso mehr danken wir zuvorderst unseren treuen Ehrenamtlichen, Mitgliedern und Förderern, nicht zuletzt aber auch unseren hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, für die engagierte Arbeit im Zeichen der fünf Kreuze im zu Ende gehenden Jahr.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes Weihnachtfest und ein friedvolleres neues Jahr 2025
Wilhelm Wenning Jörg Raab
Landesvorsitzender Landesgeschäftsführer
Regierungspräsident a.D.