Meldungen aus dem Landesverband Bayern
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Erfolgreiche Kriegsgräbersammlung in Niederbayern

Dr. Dario Vidojković dankt allen Sammlern und Sammlerinnen für die Unterstützung auf das Herzlichste. Volksbund

Die jährliche Haus-, Straßen- und Friedhofssammlung war im Jahr 2024 auch im Bezirksverband Niederbayern wieder sehr erfolgreich. Und nicht nur konnte das sehr gute Sammelergebnis des Jahres 2023 gehalten, sondern sogar in 2024 noch um über 4.000 Euro übertroffen werden. So kam, gerundet, ein Sammelergebnis von 239.000 Euro zustande. Dafür dankt der neue Bezirksgeschäftsführer Dr. Dario Vidojković im Namen des Bezirksverbandes Niederbayern allen an der Sammlung beteiligten ehrenamtlichen Sammlerinnen und Sammlern sowie allen Angehörigen der Traditions-, Soldaten-, Reservisten- und Kriegervereine sowie der Bundeswehr im Bezirksverband Niederbayern auf das Herzlichste. Die Führung des Bezirksverbandes Niederbayern hat Dr. Vidojković als Nachfolger von Walter Stierstorfer, der am 30. Juni 2024 in den Ruhestand ging, übernommen. Dr. Vidojković, Jahrgang 1974, und aus Ingolstadt gebürtig, ist Historiker und er ist bereits seit dem 1. August 2019 als Bezirksgeschäftsführer für den Bezirksverband Oberpfalz tätig.

Angesichts gerade der Krisen im Land und der anhaltenden Kriege in der Ukraine und in Nahost und der daraus sich auch für Europa und hier auch für Deutschland ergebenden Bedrohungen hat die Bevölkerung in Bayern, und eben auch in Niederbayern, eindrucksvoll gezeigt, dass man die Ziele und Aufgaben des Volksbundes erst recht umso mehr unterstütze. Daran wollen wir auch in diesem Jahr mit Entschlossenheit anknüpfen, so der Bezirksgeschäftsführer für Oberpfalz und Niederbayern Dr. Vidojković. In diesem Zusammenhang erinnert er auch daran, dass sich in diesem Jahr nun schon zum 80. Mal das Ende des Zweiten Weltkrieges mit all seinen Schrecknissen jähren wird. Leider zeigen die bereits erwähnten Kriege aber nur zu deutlich, dass die Themen von Krieg und Gewalt nicht der Vergangenheit angehören, sondern immer noch, auch in Europa, aktueller denn je sind.

Mit dem Erlös werden die Kriegsgräber sowohl weltweit als auch in Bayern gepflegt und erhalten. Kriegsgräberstätten dokumentieren die Kriege des 20. Jahrhunderts, und den Worten Albert Schweitzers gemäß sind sie für kommende Generationen stumme Mahner für den Frieden. Immerhin ruhen heute mehr als 166.000 Kriegstote auf Kriegsgräberstätten in Bayern – darunter gefallene Soldaten, zivile Bombenopfer, Opfer der NS-Gewaltherrschaft sowie Opfer von Flucht und Vertreibung. Viele davon stammten auch aus der Region. Auch über 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges werden immer noch Kriegstote geborgen und würdig bestattet. Unlängst wurde so in Litauen der einmillionste Kriegstote seit Fall des Eisernen Vorhanges würdig bestattet. Parallel dazu wird die Gräberdatenbank auf volksbund.de ständig erweitert. Aktuell umfasst sie über 5 Mio. Verlustmeldungen. Jeder Name steht für ein Kriegsschicksal und damit auch für ein Familienschicksal. Viele dieser Schicksale konnten geklärt und die Angehörigen, wo immer möglich, benachrichtigt werden.

Der Volksbund wurde 1919 durch Heimkehrer, Witwen und Hinterbliebene ins Leben gerufen. Er ist damit eine der ersten Bürgerinitiativen in Deutschland. Derzeit pflegt die Organisation in 45 Ländern auf über 800 Kriegsgräberstätten die Gräber von über 2,8 Millionen Toten beider Weltkriege. Die Arbeit des Volksbundes wurde auch jüngst von der UNESCO gewürdigt, als mehrere Kriegsgräberstätten, welche vom Volksbund in Frankreich und in Belgien, wie z. B. Langemark, auf die Liste des Weltkulturerbes gesetzt wurden. 

Text: Dr. Dario Vidojković