Meldungen aus dem Landesverband Bayern
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Gedenken am Ehrenmal Vierzehnheiligen

Zuversicht und Hoffnung für "große" Soldatenwallfahrt im Jahr 2022

Gedenken am Ehrenmal Vierzehnheiligen: Robert Fischer (li.) legte mit Roland Leicht den Kranz nieder. Volksbund BV Oberfranken

Die RAG Soldatenwallfahrt vertreten durch den BSB-Kreisvorsitzenden Lichtenfels, Udo Rudel, und BKV-Kreisvorsitzenden Bad Staffelstein, Roland Leicht sen., konnten am Ehrenmal in Vierzehnheiligen nach einem wunderbaren Gottesdienst mit einer auf die gefallenen Soldaten und die Opfer von Krieg und Gewalt abgestimmten Predigt die anwesenden Teilnehmer, mit Ihren Angehörigen, aus den Reservisten-, Soldaten- und Traditionsverbänden begrüßen. In seiner Ansprache bedankte sich Roland Leicht sen. bei den Unterstützern und Helfern der alljährlichen Soldatenwallfahrt und wies explizit nochmals auf die geltenden AHA-Regeln hin.

Nach dem Lied vom Tonband „Ich hat einen Kameraden“ legte Roland Leicht sen. zusammen mit Robert Fischer, Bezirksgeschäftsführer des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Oberfranken, einen Kranz nieder. Die Ehrenwache wurde durch Reservisten des V.d.R.Bw übernommen.
Anschließend fand Fischer berührende Worte bei der kleinen Gedenkansprache: „Weil die Toten schweigen, beginnt immer wieder alles von  vorn“, schrieb der französische Philosoph Gabriel Marcel.   Fischer: "Damit die Toten nicht schweigen, damit wir ihre Stimme hören, begehen wir alljährlich die Soldatenwallfahrt hier in Vierzehnheiligen. Corona-bedingt wurde in 2020 eine Kranzniederlegung ohne Gäste durchgeführt, auch heute in 2021 findet „nur“ eine Kranzniederlegung im kleinen Rahmen statt. Jedoch bin ich dankbar für diesen Schritt.

Gestärkt durch die Predigt wollen wir damit Signalisieren: „Vergessen wird, wer Sie vergisst“! Wir vergessen Sie, unsere Gefallenen der Weltkriege, nicht.

Als hauptamtlicher Vertreter des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hier in Oberfranken danke ich den heute Beteiligten, sowie den vielen weiteren Unterstützern der   Reservisten- und Soldatenverbände, die das Gedenken an unsere Gefallenen sowohl am Volkstrauertag als auch hier bei der Soldatenwallfahrt in Vierzehnheiligen aufrechterhalten und ermöglichen. Dieses, unser, Nichtvergessen möchte ich heute in einem Gedicht zum Ausdruck bringen. Zur Erinnerung an die Gefallenen und zur Mahnung an die Lebenden.


Gedicht von Lorenz Scheck „der vor 80 Jahren am 25. Mai 1941 auf Kreta gefallen ist. Er war damals 25 Jahre alt.“

Du toter Kamerad

Du toter Kamerad, da möchten diese meine Worte zu dir gehen, denn ich kann nicht an deinem Grabe stehen, an deinem Grab im fernen Land, darin dein Leib die Ruhe fand, die Ruh der Ewigkeit. Ich war bei dir, hab dir die Augen zugedrückt, die Augen, die so eigen mich angeblickt als der Tod, der über dich kam, dich aus meinen Armen nahm, der Tod.

Dein Sterben war leicht, und doch voll von unsagbarem Schmerz erschien mir dein Abschied nehmendes Herz. "Gott - mein Leben - Mutter - Herzlieb - Grüße sie und sag, dass ich tapfer blieb -" das waren die letzten Worte. Dann wieder Kampf, ich musste fort und ließ dich allein, ich konnte nimmer bei dir sein. Und andere haben das Letzte getan, was man einem Toten erweisen kann auf dieser Welt. Wo du gefallen, da gruben sie dich in die Erde hinein, fünf Spaten tief mochten es sein, dann war es groß genug das Grab und leise senkten sie dich hinab, dumpf polterten die Schollen. So deckten sie dich zu. Und als genug Erde über dir, da wölbten sie einen Hügel schier und setzten noch ein Kreuz hinein aus Birkenholz so weiß und fein und legten hin den Helm. Und auch ein Schild, worauf geschrieben dein Name war, wann du Gefallen, der Tag und das Jahr. Vielleicht sprach noch einer: Leb wohl, Kamerad, vielleicht auch einer gebetet hat. Gott hörte beides. Du toter Kamerad, mein Herz, es hat um dich geklagt, nach dieses Schicksals Sinn gefragt. Ich denke dein in dieser Zeit, Denk du an mich in der Ewigkeit, mein toter Kamerad.

Fischer: "Oberjäger Lorenz Scheck ruht selbst in der Kriegsgräberstätte Maleme auf Kreta, Block 2 Grab 133.
Jeder Tote war einer Mutter Kind! Jeder Tote war einst ein lebendiger Mensch mit Gefühlen, Hoffnungen und Ängsten, mit Freuden und Leiden, so wie Lorenz Scheck.  Denken wir an all diese Menschen, vor allem wenn wir an die Zukunft denken!  Bleiben Sie, bleibt Ihr, gesund und tragen wir das Gedenken weiter. Danke!"

Mit der Bitte, dieses Gedenken auch zukünftig aufrecht zu erhalten und an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben, wurde nach der Nationalhymne die Veranstaltung beendet. Mit den besten Wünschen für Gesundheit und Zuversicht und der Hoffnung auf eine Soldatenwallfahrt am 1. Mai 2022 im „großen“ Rahmen wurden die Teilnehmer auf den Heimweg geschickt.