Meldungen aus dem Landesverband Bayern
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Gemeinsam gedenken und beten – gemeinsam für den Frieden

Mahnung und Lichter des Friedens über den Gräbern

Gedenken an die Münchner Opfer der Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg: Dr. Charlotte Knobloch, Dr. Hildegard Kronawitter und Stadtrat Fritz Roth zusammen mit den Vertretern der Kirchen sowie von Bundeswehr, Feuerwehr, Polizei und Volksbund.

Allerheiligen 2024 am Ehrenhain für die Luftkriegsopfer Münchens auf dem Nordfriedhof. Vor dem Hintergrund grausamer Kriege mit gezielten Angriffen auf die Zivilbevölkerung und lebenswichtige Infrastruktur hat man tagtäglich erschütternde Bilder von Leid und Zerstörung vor Augen. Wenn man sich nun vergegenwärtigt, dass München bis zum 26. April 1944 insgesamt 38 größeren Luftangriffen ausgesetzt war, 6.632 Tote zu verzeichnen hatte, beim massivsten Angriff am 16. Juli 1944 allein 1.453 - und 4.525 Verletzte, die es zu bergen und zu versorgen galt, die Altstadt völlig zerstört wurde und nur 2,5% aller Häuser der gesamten Stadt unbeschädigt blieben, kann man die Verzweiflung der Menschen in den Trümmerwüsten erahnen: die Hauptstadt der Bewegung war zur Hauptstadt der Sirenen geworden und Überleben reine Glückssache. Man stellt sich nun unweigerlich die Frage, warum immer noch Kriege ausgetragen werden, warum man aus diesem apokalyptischen Wahnsinn nichts gelernt hat. Die Antworten sind vielschichtig. Der Schluss, den wir daraus ziehen, ist jedoch klar und eindeutig: Diese 2.099 Toten auf dem Ehranhain wollten nicht sterben. Sie wollten leben. Und sie mahnen uns und künftige Generationen, nicht zu schweigen, sondern sich für Versöhnung zwischen den Völkern einzusetzen, für einen Frieden in Freiheit und Demokratie, sich gegen Hass und Gewaltherrschaft zu stellen - und ihr Schicksal nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Heuer nahm eine besonders große Gemeinde dieses Vermächtnis an. Mit Dr. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Dr. Hildegard Kronawitter, der Vorsitzenden der Weiße Rose Stiftung, Stadtrat Fritz Roth und Vertretern von Bundeswehr, Polizei und Feuerwehr wurde die traditionelle Feierstunde des Bezirksverbandes München zusammen mit der Landeshauptstadt und unter Mitwirkung von Pfarrer Philipp Gmelin und Pastoralreferent Bernhard Skrabal, sowie des Bläserensembles Ingeborg Lutz, wieder eine ganz besonders würdige und feierliche. Die Mahnung der vielen Gedenkkerzen in der Dämmerung, Lichter des Friedens über den Gräbern des Ehrenhains, bleiben uns unvergesslich. 

„O Tiefe des Reichtums, der Weisheit und Erleuchtung Gottes wie unbegreiflich sind seine Gerichte und wie unerforschlich seine Wege. Amen“ (Inschrift auf der Gedenktafel Hans Wimmers)