Die Teilnahme an der Einbettung des einmillionsten, vom Volksbund seit Beginn der 1990er Jahre geborgenen deutschen Kriegstoten in Kaunas war ein besonderes Erlebnis für eine 53-köpfige Reisegruppe, die kürzlich in den drei baltischen Ländern unterwegs war. Die von den Bezirksgeschäftsführern Oliver Bauer und Robert Fischer geführte Reisegruppe besuchte dabei mehrere deutsche Kriegsgräberstätten in Litauen, Lettland und Estland, nahm sich aber auch Zeit Städte und Landschaften des Baltikums zu erkunden und auf der Rückreise nach einer Fährüberfahrt in der schwedischen Hauptstadt Stockholm einen Zwischenstopp einzulegen.
Nach der Anreise über Stettin und Danzig war das litauische Kaunas das erste Ziel der Reisegruppe in den baltischen Ländern. Dort fand auf der deutschen Kriegsgräberstätte die Einbettung von gefallenen Wehrmachtssoldaten statt, die der Volksbund in den vergangenen Monaten in Litauen exhumiert hatte. Darunter waren auch die sterblichen Überreste des Sanitätsgefreiten Max Beyreuther. Er gilt als einmillionster, vom Volksbund seit Beginn der 1990er Jahre geborgener deutscher Kriegstoter. In einer feierlichen Zeremonie wurden seine Gebeine ebenso wie die von etwa 80 weiteren Wehrmachtssoldaten zur dauerhaften Ruhe gebettet. Eine Ehrenformation der Bundeswehr und der litauischen Streitkräfte, musikalische Begleitung durch das Heeresmusikkorps gaben diesem besonderen Ereignis einen besonderen Rahmen.
Nach diesem bewegenden Ereignis setzte die Reisegruppe ihre Fahrt fort und besuchte auf der Weiterreise nach Klaipeda den Berg der Kreuze. Nach einer Stadtführung in Klaipeda unternahm die Reisegruppe einen Tagesausflug auf die Kurische Nehrung. Weitere Stationen waren die lettische Hauptstadt Riga, die Insel Saaremaa und schließlich Tallinn, bevor die Heimreise der 14-tägigen Tour mit einer Fährüberfahrt nach Stockholm begann. Insgesamt war die Reisegruppe, der größtenteils Teilnehmer aus Franken und der Oberpfalz angehörten, beinahe 6000 Kilometer mit Bus und Fähren unterwegs.
Entlang der Route besuchte die Gruppe die deutschen Kriegsgräberstätten in Klaipeda, Saldus, Riga Waldfriedhof und Beberbeki sowie in Tallinn. Im Wald von Bikernieki gedachte die Reisegruppe der Opfer des Holocaust. Am Schauplatz der Massenerschießung litauischer und aus dem Deutschen Reich nach Riga deportierter Juden wurde mit Unterstützung des Volksbundes eine Gedenkstätte geschaffen und 2001 eingeweiht. Dem vom damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau initiierten Städte-Bündnis "Riga-Komitee" gehören inzwischen rund 80 Städte aus Deutschland an.