In großen Sitzungssaal der Regierung von Niederbayern fand auch dieses Jahr wieder der traditionelle Jahresempfang für die Sammlerinnen und Sammler aus dem Bezirksverband Niederbayern statt. Dazu geladen hatte der Bezirksverband Niederbayern im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Als Gäste fanden sich neben dem Regierungspräsidenten von Niederbayern Rainer Haselbeck und dem Bezirksverbandsvorsitzenden für Niederbayern Regierungspräsident a. D. Dr. Walter Zitzelsberger u. A. auch ein für den Bezirksvorstand Niederbayern der Bereichsleiter Schulen Ralf Reiner und Abteilungsdirektor a. D. Franz Schneider, die stellvertretenden Landräte Helga Weinberger (Landkreis Freyung-Grafenau), Ludwig Wachs (Landkreis Kehlheim), Josef Färber (Landkreis Deggendorf), Fritz Wittmann (Landkreis Landshut), für den VdRBw im Bezirksverband Niederbayern Christiane Loferer, der Bezirksvorsitzende des BKV für Niederbayern Josef Simmeth, für die Bundeswehr die Sammlungsleiter Stabsfeldwebel Marcel Dymke (Standort Regen), Stabsfeldwebel Dieter Schröfl (Standort Feldkirchen) und Christin Hornauer (Standort Bogen), für die Stadt Landshut der Leiter des Kulturamtes Benedikt Schramm. Der Bezirksgeschäftsführer für die Bezirksverbände Oberpfalz und Niederbayern Dr. Dario Vidojković moderierte die Veranstaltung.
Nach seiner Begrüßung wandte sich der Hausherr, Regierungspräsident Rainer Haselbeck, an die Ehrengäste und Teilnehmer des Empfanges. In seinem Grußwort dankte der Regierungspräsident allen Sammlern für ihr Engagement und ihre Unterstützung bei der Kriegsgräbersammlung im Jahr 2024. Dabei konnten allein im Bezirksverband Niederbayern gerundet 239.000 Euro gesammelt werden, eine Steigerung um rund 4.400 Euro im Vergleich zum Jahr 2023 und eine herausragende Leistung, auf die alle stolz sein können, wie Haselbeck unterstrich. Haselbeck ging in seiner Ansprache auch auf die aktuelle politische Situation im In- und Ausland ein, die insbesondere in Europa vom Ukraine-Krieg geprägt sei. Haselbeck stellte die Frage, wie man damit umgehe. Er ging dabei auf die transatlantischen Spannungen ein, ebenso aber auf die Bedrohungen des freiheitlich-demokratischen Lebensmodells im Inneren, vor allem durch aggressive antidemokratische Kräfte. Deshalb seien gerade in diesen Zeiten zwei Dinge laut Haselbeck besonders wichtig: Erinnerung und Bildung. Für beides stehe der Volksbund, dessen Arbeit heute hoch aktuell sei und heute mehr denn je benötigt werde, wie der Regierungspräsident betonte.
Zudem sei die Pflege der Kriegsgräber und das Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft Zeichen der Menschlichkeit, aber auch zugleich Mahnung und Auftrag für die Gegenwart und die Zukunft. Die Bildungsarbeit des Volksbundes sei laut Haselbeck ein wertvoller Dienst an der Gesellschaft, welcher dazu beitrage, die Schrecken der Vergangenheit nicht vergessen zu lassen und damit die künftigen Generationen Verantwortung für ein friedliches Miteinander übernehmen, so der Regierungspräsident. Nicht zuletzt erinnerte er, dass die neue Bundesregierung den Volksbund in den Koalitionsvertrag aufgenommen habe, wobei er seiner Hoffnung Ausdruck verlieh, dass die dort stehende Ankündigung, die Arbeit des Volksbundes im In- und Ausland bedarfsgerecht zu unterstützen, auch in die Tat umgesetzt werde.
Der Bezirksverbandsvorsitzende Regierungspräsident a. D. Dr. Walter Zitzelsberger danke seinerseits dem Regierungspräsidenten für dessen anhaltende Unterstützung des Volksbundes, die sich auch darin zeige, dass seit Jahren schon der Jahresempfang in der Regierung von Niederbayern stattfinden dürfe. Auch dankte er allen an der Sammlung Beteiligten für das bemerkenswerte Sammelergebnis sowie dem Bezirksgeschäftsführer Dr. Vidojković für sein Engagement in der Führung des Bezirksverbandes, den dieser letztes Jahr im Juli übernommen hat. Dr. Vidojković, der auch das Totengedenken zu Beginn der Veranstaltung sprach, dankte seinerseits allen Sammlerinnen und Sammlern für das hervorragende Ergebnis, zugleich skizzierte er in seinem Bericht auch die schwieriger gewordenen Umstände, die auch für den Volksbund die Arbeit schwerer machen.
Insbesondere ging er auf die durch die Corona-Krise und die nachfolgenden weiteren Krisen und Kriege bedingte wirtschaftliche Lage ein, welche zu schmerzlichen Einsparungen auch beim Volksbund führten. Darum erging sein Appell an die Versammelten, auch weiterhin dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. die Treue zu bewahren und genauso engagiert den Volksbund bei der jährlichen Sammlung weiter zu unterstützen, damit dieser seine ihm vom Bund übertragenen Aufgaben erfüllen kann.
Im Anschluss an die Grußworte und Ansprachen wurden die Sammler von vier verschiedenen Vereinen ausgezeichnet. Karl Denk und Thomas Wittmann von der KSV Mainburg erhielten die Verdienstspange in Bronze mit Urkunden für 5-jährige Sammeltätigkeit. Franz Klingerbeck, Artur Kolbe, Günther Zauner und Josef Zauner (abwesend, für ihn nahm Günther Zauner die Auszeichnung stellvertretend entgegen), alle von der RK Haardorf-Aicha, erhielten die Verdienstspange in Silber mit Urkunden für 20-jährige Sammeltätigkeit. Klaus Kauer und Adolf Jungwirth, beide von der RK Landshut, wurden je für 20-jährige Sammeltätigkeit mit der goldenen Verdienstspange bzw. mit der weißgoldenen Verdienstspange „40“ für 40-jährige Sammeltätigkeit ausgezeichnet. Von der KSK Ergolding schließlich wurde Wolfgang Wirth mit der weißgoldenen Verdienstspange für 30-jährige Sammeltätigkeit geehrt. Mit den Ehrungen endete der offizielle Teil des Empfanges, an den sich die Gelegenheit für eine Erfrischung am Buffet anschloss.
Text: Dr. Dario Vidojković