Meldungen aus dem Landesverband Bayern
Meldungen aus dem Landesverband Bayern

Vorsitzender Wilhelm Wenning bei Landesvertretertag in Augsburg im Amt bestätigt

Das höchste Beschlussorgan des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Landesverband Bayern, der Landesvertretertag, kam in Augsburg zusammen. Turnusgemäß stellte sich der Vorstand zur Wahl.

Regierungspräsident a.D. Wilhelm Wenning (links) wurde einstimmig für vier weitere Jahre zum Vorsitzenden des Landesverbands Bayern gewählt. Der stellvertretende Landesvorsitzende, Regierungspräsident a.D. Dr. Paul Beinhofer (Zweiter von links), Schatzmeister Georg Firnkäs (rechts), Schriftführer Florian Völler (Zweiter von rechts), Beirat Heinrich Stadelmaier (Vierter von rechts) wurden ebenfalls einstimmig gewählt. Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann, Vorsitzender des Bezirksverbandes Unterfranken (Dritter von links) und Landesgeschäftsführer Jörg Raab (Dritter von rechts) gehören kraft Amtes dem Vorstand an. Oliver Bauer / Volksbund

Austragungsort des alle vier Jahre stattfindenden Landesvertretertages mit Neuwahlen war Augsburg. Das satzungsgemäß höchste Organ des Landesverbandes kam im historischen Rokokosaal in der Regierung von Schwaben zusammen. Der Hausherr, Regierungspräsident Dr. Erwin Lohner, zugleich Bezirksvorsitzender, begrüßte die rund 40 Delegierten und Gäste, unter ihnen Generalsekretär Dirk Backen, und stellte seinen Bezirksverband vor. Der BV ist nach Oberbayern der einnahmestärkste der acht bayerischen Bezirksverbände.

In seiner Begrüßung umriss Dr. Lohner die Themen, die den Volksbund herausfordern: Die Wahrnehmung für die Kriegsgräberfürsorge und ihre Arbeit müssen gestärkt werden. Die Überalterung vieler ehrenamtlicher Helfer der in Bayern stark verankerten Haus-, Straßen- und Friedhofssammlung stellt den Volksbund genauso vor Herausforderungen wie die notwendige Stärkung der Zusammenarbeit mit Schul- und Bildungseinrichtungen.

Eingangs der Tagung gedachte der Landesvorsitzender, Regierungspräsident a.D. Wilhelm Wenning, gemeinsam mit dem Gremium der Toten von Krieg und Gewaltherrschaft und seiner verstorbenen Ehrenamtlichen und Förderer. Wenning dankte allen Anwesenden, stellvertretend für alle Förderer in Bayern, für die Unterstützung der Gedenk- und Friedensarbeit in den vergangenen vier Jahren und den Zusammenhalt während der Pandemie. Seit März letzten Jahres, so Wenning, „stellt uns alle die Corona-Pandemie in nahezu sämtlichen Lebensbereichen vor große, bisher nicht gekannte Herausforderungen. Dennoch gilt es für den Volksbund seinen humanitären und gesellschaftspolitisch bedeutsamen Auftrag auch unter schwierigen Rahmenbedingungen zu erfüllen.“ Diesen Appell verband er mit drei Hinweisen auf das Verbandsgeschehen vor genau 100 Jahren: Erste öffentliche Sammlungen in Bayern, erstes Kriegstoten-Gedenken in Bayern im Bayreuther Festspielhaus (bereits ein Jahr vor der ersten offiziellen Volkstrauertagfeier in Berlin) und die ebenfalls 1921 eingenommene Geschäftsstellen-Repräsentanz in allen bayerischen Regierungsbezirken.
 

Generalsekretär würdigt Arbeit in Bayern

Der seit 1. Mai d.J. im Amt befindliche Generalsekretär, Brigadegeneral a.D. Dirk Backen, war eigens aus der Bundesgeschäftsstelle in Niestetal b. Kassel angereist und würdigte in seinem Grußwort die Leistungen des Landesverbandes Bayern: „Bayern ist für den Volksbund immer etwas Besonderes“, so der Generalsekretär, der nicht nur darauf verwies, dass zwischen Spessart und Karwendel eine der Keimzellen des Volksbundes liegt. Mit den ersten Spendensammlungen im März 1921 und dem ersten offiziellen Gedenken an die Kriegstoten 1921 in Bayreuth kamen für den Volksbund identitätsstiftende Impulse aus Bayern. Der Landesverband sei stark daran interessiert, Menschen zu den Kriegsgräberstätten zu bringen. Das Engagement des Landesverbands sei einen großen Dank des gesamten Volksbundes wert, so Backen weiter.

Der Generalsekretär gab zudem einen kurzen Einblick in die aktuellen Herausforderungen auf Bundesebene. Unter dem Stichwort „Vom Karteikasten in die Cloud“ fasste er die Herausforderungen zusammen, die im Bereich der IT warten. Gleichzeitig muss der Volksbund neue Zielgruppen ins Auge fassen und Menschen gewinnen, die sich für die Kriegsgräberfürsorge engagieren. Das vor wenigen Tagen von der Republik Serbien ratifizierte deutsch-serbische Kriegsgräberabkommen stellt den Gräberdienst vor neue Herausforderungen. Rund 30.000 deutsche Kriegstote beider Weltkriege werden auf dem Gebiet Republik Serbien vermutet, wie viele von ihnen gefunden und geborgen werden können, ist ungewiss.

Quo vadis, Volksbund?

Im Zuge der Informationen zur Arbeit des Verbandes auf der Bundes- und auf der Landesebene, den Tätigkeitsberichten zu den Themen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Gedenken und Erinnern, Finanzen, die Jugend-, Schul- und Bildungsarbeit, die Zusammenarbeit mit Bundeswehr, Reservisten- und Traditionsverbänden und die Kriegsgräberfürsorge im In- und Ausland, entspann sich eine lebhafte Diskussion hinsichtlich der Frage, wie eine weiterhin erfolgreiche Erfüllung der satzungsgemäßen Aufgaben vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und der sozio-demographischen Entwicklung möglich sei. Konsens war, dass die anstehenden Aufgaben im Volksbund als einem gemeinnützigen, eingetragenen Verein privaten Rechts nur in einem noch engeren Schulterschluss zwischen Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen als bisher zu bewältigen seien.

Sammeln? – Na klar, aber sicher!

Mit Blick auf die Haus-, Straßen- und Friedhofssammlungen vom 22. Oktober bis 7. November (Kernzeitraum) und die im vergangenen Jahr hier eingetretenen massiven Einnahmeverluste von über eine Millionen Euro, so Landesgeschäftsführer Jörg Raab, stimme ihn „neben den Unterstützungszusagen seitens der Bundeswehr zuversichtlich, dass inzwischen über 86 Prozent der Menschen in der Primärziel- und Förderergruppe des Volksbundes , dies ist die Generation 60 Plus, vollständig geimpft sind und einem Engagement als Spender wie auch als Sammler eines Soldaten-, Reservisten- und Traditionsvereins bei Beachtung der infektionsschutzrechtlichen Bestimmungen sowie der hinlänglich bekannten Hygieneregeln somit kaum etwas im Wege stehen dürfte.“

Vorstandschaft entlastet und neu gewählt

Weitere vier Jahre an der Spitze des Landesverbandes steht Regierungspräsident a.D. Wilhelm Wenning, der einstimmig wiedergewählt wurde. Ebenfalls einstimmig in ihren Ehrenämtern bestätigt wurden Regierungspräsident a.D. Dr. Paul Beinhofer als stellvertretender Vorsitzender und Regierungsdirektor a.D. Georg Firnkäs als Schatzmeister. Personalreferent Florian Völler übernimmt das Amt des Schriftführers. Als Beiräte engagieren sich im Landesvorstand Regierungspräsident Dr. Thomas Bauer, Militärdekan Dr. Dr. Michael Gmelch, Europaassistentin Britta Müller, Landrat Richard Reisinger, Oberstleutnant a.D. Heinrich Stadelmaier und Regierungspräsident a.D. Dr. Walter Zitzelsberger. Als geborene Mitglieder gehören die acht Bezirksvorsitzenden der erweiterten Landesvorstandschaft an. Revisoren bleiben Franz Nagl, Geschäftskundenbetreuer i.R. und Lothar Seign, Bankfilialleiter i.R..

Ausgeschieden aus dem Vorstand sind Thomas Merk, Journalist, Leitender Militärdekan a.D. Wolfgang Schulz und Bankfilialleiter i.R. Thomas Melzl. Letzterer wurde für sein langjähriges Engagement mit der Weißgoldenen Ehrennadel ausgezeichnet. Die Bronzene Verdienstspange erhielt der Schul- und Bildungsreferent des Landesverbandes, Hauptmann d.R. Maximilian Fügen, für seinen ehrenamtlichen Einsatz als Sammler während der alljährlichen Haus- und Straßensammlung des Volksbundes in Bayern.