Meldungen aus dem Landesverband Bayern
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August Waigel - Auch nach 80 Jahren von Familie und Heimatgemeinde nicht vergessen

Gedenkandacht auf dem Soldatenfriedhof Niederbronn-les-Bains

Die Reisegruppe aus Ursberg mit Dr. Theo Weigel und Familie (links neben der Fahne). Links im Bild: Sebastian Weilbach, Geschäftsführer des Volksbund-Bezirksverbandes Schwaben, und Joëlle Winter, Leiterin der Jugendbegegnungsstätte. Volksbund


Niederbronn-les-Bains Anfang Oktober. Bundesfinanzminister a.D. Dr. Theo Waigel erwartet in Begleitung seiner Familie am Eingang der Kriegsgräberstätte Niederbronn-les-Bains einen Reisebus aus der Gemeinde Ursberg, wo er und sein Bruder August im Dorf Oberrohr aufwuchsen. 

Joëlle Winter, die Leiterin der Albert-Schweizer-Jugendbegegnungsstätte des Volksbundes und ihr Vorgänger Bernhard Klein sind ebenfalls vor Ort und begrüßen die Mitglieder des Kameradschaftsvereines und des CSU-Ortsverbandes Ursberg. Nach einer Führung durch die Ausstellung und über das Gräberfeld versammelt man sich am Grab von August. Theo Waigel liest aus den letzten Briefen seines Bruders, der 1944 mit nur 18 Jahren in einem längst verlorenen Krieg sterben musste. Pfarrer Alois Lindner spricht ein Gebet. Blumen werden niedergelegt und eine Kerze angezündet. Anschließend hält Pfarrer Lindner eine Gedenkandacht für alle dort ruhenden Kriegsopfer am zentralen Kreuz des Friedhofs.

 

15.456 Tote aus dem 2.Weltkrieg ruhen auf der 1966 eingeweihten Anlage, darunter auch Theodor Schreiegg aus Thannhausen, das nur einen Kilometer von Oberrohr entfernt liegt. Er fiel 1940 beim Sturm auf die Maginot-Linie, in der Gegend von Metz wie Bernhard Klein am Grab erklärt.

Nach dem ergreifenden Friedhofsbesuch wurde die Reisegruppe von der Niederbronner Bürgermeisterin und Vizevorsitzenden des Fördervereins der Begegnungsstätte, Anne Guillier begrüßt, woraufhin Theo Waigel sie und den Stadtrat zu einem Besuch in Ursberg einlädt. Unermüdlich und bei jeder Gelegenheit engagiert sich der „Vater des Euro“ für die Europäische Idee und die deutsch-französische Freundschaft.

Der zweite und letzte Reisetag widmete sich dann einem schönen Moment deutscher Geschichte. Man besichtigte das Hambacher Schloss, wo 1832 beim Hambacher Fest die erste deutsche Flagge in schwarz-rot-gold wehte und neben dem Wunsch nach deutscher Einheit und einer europäischen Friedensordnung auch die Forderung nach Demokratie, Gleichberechtigung und Freiheitsrechten proklamiert wurde. Organisiert wurde die Fahrt durch den CSU-Ortvorsitzenden Thomas Wagner und dem Kameradschaftsverein Ursberg unter Vorsitz von Ernst Kerler.