Alois Glück, Traunwalchen, Landkreis Traunstein, Landtagspräsident von 2003 bis 2008, ist am 26. Februar 2024 im Alter von 84 Jahren in München verstorben. Er war Schirmherr des Landesverbandes seit 2006.
Die Geschwister Marianne und Alois Glück verloren bereits als Kleinkinder ihren Vater. Der Obergefreite Alois Glück, im Zivilleben Landwirt in Hörzing (Landkreis Traunstein), fiel am 7. Juni 1944 im Alter von 35 Jahren in der Normandie – einen Tag nach der alliierten Invasion. Allerdings dauerte es etliche Jahre, bis die Familie Gewissheit über das Schicksal des Vermissten hatte. Erst im August 1949 erhielten sie offiziell und abschließend Mitteilung über den Tod des Vaters. Zwei Jahre zuvor hatte sich bereits ein Militärpfarrer gemeldet, der Aussagen eines Kriegskameraden überbrachte. Alois Glück hat mit 21.244 weiteren Gefallenen auf der deutschen Kriegsgräberstätte La Cambe seine letzte Ruhestätte gefunden. La Cambe, westlich Le Havre, unweit der Kanalküste, ist der größte der sechs zentralen Friedhöfe, die der Volksbund in den 1960er Jahren für die deutschen Gefallenen in der Region angelegt hat.
Alois Glück war vier Jahre alt, seine Schwester Marianne gerade drei. Eine bewusste Erinnerung ist vom gefallenen Vater nicht geblieben. Dazu waren die beiden Kinder zu klein. „Ich wuchs auf als einer von vielen Halbwaisen“, sagt Alois Glück über seine Kindheit und Jugend.
2004 anlässlich des 60. Jahrestages des „D-Day“ besuchte er mit seiner Schwester Marianne auf Einladung des Volksbundes die Kriegsgräberstätte und hielt die Gedenkrede.
Zwei Jahre später übernahm Landtagspräsident Alois Glück die Schirmherrschaft über den Landesverband Bayern. Er wollte damit nicht nur der Volksbund-Arbeit Respekt und Anerkennung erweisen, sondern auch dazu beitragen, dass die Geschichte im vergangenen Jahrhundert nicht in Vergessenheit gerät: „Der Volksbund pflegt die Gräber deutscher Soldaten vorbildlich und das Leiden und Sterben dieser Menschen müssen wir im Gedächtnis behalten, ihre Gräber sind ein sprechendes Mahnmal, aus dem die Motivation für die Friedensarbeit in unserer Zeit gewonnen werden kann.“
Der Landesverband Bayern wird ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.
