Als nächster sprach der Bezirksvorsitzende des Bezirksverbandes Oberpfalz im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Abteilungsdirektor a. D. Richard Glombitza. Glombitza erklärte, dass auf dieser Kriegsgräberstätte insgesamt 1.139 Kriegstote des Ersten und Zweiten Weltkrieges, zivile Bombenopfer, deutsche Soldaten, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus Ost- und Südosteuropa, auch alliierte Soldaten aus dem Commonwealth, Frauen, Männer und sogar Kinder ruhen. Nun wolle man aber besonders der Kriegstoten des 17. August 1943 gedenken. Er schilderte anschaulich den Ablauf des US-amerikanischen Luftangriffes auf Regensburg, wobei nicht alle der ursprünglich von englischen Basen aus gestarteten 146 Bomber ihr Ziel erreichten. So wurde bei Hemau ein US-Bomber von deutschen Jagdflugzeugen abgeschossen. Insgesamt wurden während des Anfluges 12 Maschinen abgeschossen, sieben weitere mussten wegen technischer Probleme wieder umkehren. Der übrige Verband begann gegen 12:42 Uhr die ersten Bomben auf die Stadt abzuwerfen. Die Folgen des Bombardements waren über 400 Kriegstote, darunter auch Zwangsarbeiter. Glombitza verlas beispielhaft für die vielen Opfer einige der Namen: Leo Baierl, 22 Jahre, der Schlosser Anton Salbeck, 31 Jahre, der Elektrofahrer Matthias Forster, 44 Jahre, die Prüferin Katharina Dicklhuber aus Langenbruck, 20 Jahre alt, Fanny Doblinger, 59 Jahre alt, der Bauarbeiter Michael Ederer aus Postfelden, 61 Jahre alt, Richard Endl, 16 Jahre alt, Albert Frisch, 15 Jahre alt, Paul Heeg, 15 Jahre alt, Albert Stockinger, 15 Jahre, Aloisia Lehner, 32 Jahre alt, die Spenglereihelferin Maria Grabensberger aus Pielmühle, 19 Jahre alt. Es kamen am 17. August 1943 ebenso ums Leben z. B. die Belgier: der Maler Emile Grand-Henri, 20 Jahre alt, Georges Dupont, 23 Jahre alt, der Werkhelfer Jules Lefevre, 36 Jahre alt. Aus der ehemaligen Sowjetunion kamen damals ums Leben z. B. auch Aleksiej Guziew, Wera Kornejenko, Paraska Kowalenko, Katharina Marsenko, Maria Semenko, Olga Schornowa.
An dieser Aufzählung merke man, „welche tragischen Schicksale hinter den hier ruhenden Toten liegen und welche Dimension der Zweite Weltkrieg gehabt“ habe. Der Bezirksvorsitzende verwies auch darauf, dass auf der Kriegsgräberstätte ebenfalls 19 serbische Kriegsgefangene ruhen. Der Volksbund kümmere sich um all diese Kriegsgräber, wobei die Kriegsgräberstätte selbst sei „ein Ort der Dokumentation des Grauens und des unermesslichen Leides von Kriegen, es […] aber auch ein Ort des Erinnerns und Gedenkens, wie wir das hier und heute auch tun, im Gedenken der Toten des Luftangriffes vom 17. August 1943, aber auch im Gedenken aller hier ruhenden Kriegstoten“. Dazu zitierte er Albert Schweitzer, der über Soldatengräber einmal sagte, sie seien die besten Mahner für den Frieden. Und Frieden bräuchten wir alle heute angesichts des Krieges in der Ukraine dringender denn je. Wenn junge Männer wieder in Schützengräben aufeinander schießen, müsse man sich fragen, ob die Menschen nie lernen würden, was Krieg bedeute. Mut mache es auf jeden Fall, dass selbst in Russland die Arbeit des Volksbundes weitergehe. Anwesend war auch der Zeitzeuge Albert Schettl, der damals Lehrling bei den Messerschmitt-Werken war und den Luftangriff überlebt hatte. Für ihn verlas sein Freund und Ehrenpräsident des Geschichts- und Kulturvereins Regensburg-Kumpfmühl e. V. Hubert Wartner dessen Erinnerungen an diesen für ihn schrecklichen Tag vor. Schettl wollte nach dem Luftangriff nur noch schnell heim, er rannte vom Stadtwesten zurück nach Hause in den Stadtnorden. Für ihn selbst war der Luftangriff einfach nur furchtbar und traumatisch.