Erlebnisbericht der Familie Schwarz:
Großvater Georg Zimmermann in Metz/Frankreich geboren musste im 2. Weltkrieg im Jahr 1939 für Deutschland abermals in den Krieg ziehen, nachdem er schon 1914-1918 beim 1. Weltkrieg in den Krieg gezogen war. Er war stationiert bei der Luftwaffe und kämpfte bis zu seinem Tod im Süden von Frankreich.
Als die Alliierten im Jahr 1944 vom Mittelmeer her die Befreiung von Frankreich vorantrieben, kamen viele deutsche Soldaten ums Leben. So auch der Feldwebel Zimmermann, der sich in der Nähe der Stadt Ganges im Süden des Cevennen-Gebirges in Frankreich den zwei Armeen der Westalliierten mit seinen Kameraden der 19. deutschen Armee entgegenstellte. Die Operation wurde damals „Dragoon“ genannt.
Feldwebel Zimmermann kam am 24.8.1944 in der Nähe von Ganges ums Leben und wurde auf dem deutschen Gräberfeld des evangelischen Gemeindefriedhofes von Ganges mit weiteren 18 deutschen Gefallenen beerdigt. Am 13.3.1959 wurde er dann vom Fachpersonal des Volksbundes exhumiert und im deutschen Soldatenfriedhof DAGNEUX Nähe Lyon in den dortigen deutschen Soldatenfriedhof beigesetzt.
Meine Frau Anne Schwarz, die Enkelin von Georg Zimmermann wünschte sich seit Jahrzehnten das Grab ihres Opas zu besuchen und ihm zu gedenken. Durch die Recherchen vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Bezirksverband Würzburg und Landesverband Sachsen-Anhalt konnten wir die genaue Grablage im Friedhof Dagneux erfahren.
Am 14. April 2024 begann unsere Reise von Sommerhausen in Franken in Richtung Lyon. Wir waren sehr gespannt darauf was uns erwartet. Am 15.4.2024 war es dann so weit, dass wir zum Soldatenfriedhof gefahren sind. Etwas aufgeregt und mulmig sind wir auf den Parkplatz gefahren und haben unser Auto abgestellt. Das Wetter meinte es gut mit uns, denn die Sonne schien prächtig. Mit einer gewissen Beklommenheit sind wir durch das Eingangstor gegangen und haben die vielen Grabsteine gesehen. Zunächst gingen wir in den Eingangsraum, um uns ein bisschen zu sammeln. Außerdem schauten wir nochmal in die ausgelegten Namenbücher, wo unser Opa stand.
Jetzt machten wir uns auf den Weg zu Block 10, wo er mit drei weiteren gefallenen Kameraden beigesetzt worden ist. Je näher wir dem Grabstein kamen, desto aufgeregter waren wir. Als meine Frau Anne den Namen ihres Großvaters entdeckte war die Freude sehr groß. Der langjährige Traum ging jetzt in Erfüllung. Wir waren beide überglücklich und legten eine Weinrebe aus unserem Weinberg aus Franken an den Grabstein. Außerdem stellten wir einen Bund weiße Rosen an das Grab. Mit einem gemeinsamen Gebet gedachten wir unserem Familienmitglied und fühlten die Verbindung jetzt mit ihm, obwohl wir uns nicht gekannt haben. Zur gleichen Zeit flog ein Flugzeug vom benachbarten Flugplatz von Lyon über den Friedhof. Auch hoppelte ein Hase neben den Kreuzen vorbei, interessanterweise werden die „Sommerhäuser“ als Hasen bezeichnet.
Der Friedhofswärter bot an, eine Zeitlang die Blumen zu gießen. Dieses emotionale Erlebnis hat uns überglücklich gemacht und wir waren froh, dass der langersehnte Herzenswunsch von Anne in Erfüllung gegangen ist.