Meldungen aus dem Landesverband Bayern
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Preisträger des Schülerwettbewerbs in Bayern

Schülerwettbewerb 2021: Antisemitismus und Rassismus - Wie sie entstehen, wo wir sie finden und was wir dagegen tun können

Schüler*innen des Maximiliansgymnasiums München und ihr Lehrer erhalten von Mitarbeiter*innen des Volksbundes die Urkunde für den 2. Platz beim Schülerwettbewerb des LV Bayern überreicht. Volksbund

Wenn wir die Gräberstätten der Weltkriege und der NS-Gewaltherrschaft betrachten, dann empfinden wir neben Betroffenheit häufig auch Dankbarkeit dafür, dass wir im Gegensatz zu den dort ruhenden Toten heute in einer freiheitlich-demokratischen und aufgeklärten Gesellschaft leben dürfen. Doch Antisemitismus und Rassismus sind leider keine Probleme der Vergangenheit, sondern sie begegnen uns hier und heute in erschreckender Häufigkeit. Das Attentat auf die Synagoge in Halle (2019), die fremdenfeindlichen Anschläge in Hanau und die tödlich verlaufene Festnahme des Afroamerikaners George Floyd (2020) sind aktuelle Extrembeispiele der alltäglichen Phänomene Antisemitismus und Rassismus, denen wir mehr Beachtung schenken und entschlossen entgegentreten müssen.

Mit diesem Vorsatz beteiligten sich Schulen aus ganz Bayern an dem Volksbund-Schülerwettbewerb „Antisemitismus und Rassismus - Wie sie entstehen, wo wir sie finden und was wir dagegen tun können“.
Auffallend war in diesem Jahr die starke Tendenz zu filmischen Beiträgen, die teilweise ein höchst professionelles Niveau erreichten.

So sah sich die Jury, bestehend aus Vertreter/innen des Pädagogischen Landesbeirates des Volksbundes, vor einen schwierigen Entscheidungsprozess gestellt. Der Siegerbeitrag tat sich jedoch in solcher Weise hervor, dass er schnell und einstimmig durch die Jury ausgewählt werden konnte. Dieser kam von der Mittelschule Hummelsteiner Weg aus Nürnberg. Alle Preisträger und Teilnehmer*innen wurden durch die lokalen Bezirksgeschäftsführer des Volksbundes geehrt, die auch die ausgelobten Preisgelder überreichten.

1. Preis: Mittelschule Hummelsteiner Weg in Nürnberg (AG Forscher der 8. Klassen):
31 Schüler*innen der 8. Klassen setzten sich in ihrem Filmbeitrag „Jüdisches Leben in unserer Heimat“ intensiv mit der Geschichte und der Kultur des Judentums in Nürnberg und Fürth auseinander. Hierfür informierten sie sich über Bräuche und Feste des Judentums, recherchierten alte Karten im Stadtarchiv und interviewten einen jüdischen Mitbürger zu seiner Religion und seinen Alltagserfahrungen.
 

2. Preis: Maximiliansgymnasium München (P-Seminar im Fach Religion):
Eine fünfköpfige Gruppe des P-Seminars, das sich mit der Stadt Jerusalem auseinandersetzt, hatte es sich in seinem Filmbeitrag „Antisemitismus brandaktuell?“ zur Aufgabe gemacht, sich mit der Thematik und Problematik Antisemitismus in München und Bayern auseinanderzusetzen. Hierzu befragten die Schüler*innen Passanten, stellten die Geschichte des Antisemitismus dar und führten Interviews mit Oberstaatsanwalt Andreas Franck (Antisemitismusbeauftragter der Justiz in Bayern) und Charlotte Knobloch (Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern).

Das gewonnene Preisgeld soll zur Finanzierung einer Reise nach Jerusalem im Juli verwendet werden.

3. Preis: Johann-Andreas-Schmeller-Gymnasium Nabburg (Klasse 7A)
In diesem Filmbeitrag interviewten die Schüler*innen einen syrischen Mitschüler, der als Siebenjähriger alleine mit seinem Onkel aus einem Kriegsgebiet fliehen musste. Die Fragen zu seiner Kindheit in Syrien, der Flucht und seinen ersten Eindrücken in Deutschland wurden im Klassenverband erstellt. Zudem reichten die Schüler*innen einen Spielentwurf unter dem Titel „Darten gegen Rassismus! Die Blasen müssen platzen!“ ein. Hierbei wurden Vorurteile auf Luftballons geschrieben, die an einer Stellwand befestigt wurden und mit Dartpfeilen zum Platzen gebracht werden konnten. Unter den geplatzten Luftballons befand sich dann ein Zettel mit einer positiven Botschaft, die antithetisch zu dem Vorurteil stand.